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Being Bio # 7: Yes we trenn?!

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Wäre Orange nicht so gräßlich, könnte ich Design als Grund anführen, warum sich vor meiner Haustüre schon drei dieser MA48-Sackerl zum Mülltrennen aneinander reihen. Die Wahrheit ist eine andere. Sie ist hart, aber ich muss sie mir wohl eingestehen: Ich bin faul.

Ich trenne, fast alles. Aber ich bringe es selten bis nie zu einer Sammelstelle. Das hat mehrer Gründe. Vor allem deshalb, weil ich keine Ahnung hab, wo sich die nächste Sammelstelle befindet und ich immer wieder alles zusammenschmeiße, um vor Ort dann immer wieder alles mühsam auseinander zu suchen. Doch damit ist jetzt Schluss: Heute ist der Anfang vom Ende des Trennchaos.

Es ist gar nicht so leicht, hier den Überblick zu bewahren, und ich muss zugeben, dass ich bei der ganzen Mülltrenn-Geschichte nicht so recht durchblicke.

Ganz ohne Plastik geht’s nicht

Wir trennen Müll, manches wird recycelt, anderes verbrannt. Ständig wird propagiert, wir sollen mehr recyceln, aber bitte gründlich. Plastik in die eine, Biomüll in die andere, grünes Glas in die daneben und ja nicht das weiße zum grünen. Wir liegen im Mittelfeld beim Recyceln und im Spitzenfeld beim Kompostieren. Trotzdem werden neue Müllerverbrennungsanlagen gebaut und bestehende ausgebaut. Muss ja ein Mördergeschäft sein, diese Müllverbrennung. So lukrativ, dass es sich sogar rentiert, Müll aus dem Ausland einzukaufen und um die halbe Welt nach Österreich zu transportieren weil der eigene Restmüll nicht ausreicht. Eben weil wir so eifrige Recycler sind. Auch Plastik ist für Müllverbrennungsanlage essenziell, es dient quasi als Anheizer. Ohne Kunststoff geht’s nicht. Und gibt’s den nicht, muss das Rohprodukt, also das Erdöl, herhalten.

Je nach Material gelten unterschiedliche Recyclingquoten. Am effektivsten in die Wiederverwertung bei Glas und Papier, so werden 80 Prozent des Altglases und sogar 83 Prozent des Altpapiers wieder in den Kreislauf eingebracht. Altpapier lässt sich bis zu fünf Mal wieder verwerten und besteht deshalb zu fast 90 Prozent aus Recyclingfaser. Ohne uns Recycler und unseren Sammeleifer hätten Papierfabriken ein echtes Rohstoffproblem, denn die Hälfte des neuen Papiers besteht aus altem.

G’scheid oder gar ned

Das Verbrennen, ist umwelttechnisch gesehen, na ja, weniger optimal. Insbesondere dann, wenn Sondermüll nicht ordnungsgemäß getrennt wird und Batterien, Lacke, PVC oder ähnliches in den Anlagen landen.

Um keinen Mist zu bauen, hab ich bei der Hotline nachgefragt und mich erkundigt. Die Dame an der anderen Leitung hat mir erklärt, dass wohl das größte Problem des Recycling sei, dass nur halbherzig getrennt wird. Wenn etwa im Altpapier Verunreinigung sind, kann es nicht mehr vollkommen verwertet werden und muss verbrannt werden. Alle Arbeit umsonst. Wenn man sich also nicht sicher ist, lieber in den Restmüll damit.

Das Thema Mülltrennung ist komplex und vielschichtig und will man es wirklich richtig machen, bedarf es viel Zeit und Liebe zum Detail und der Umwelt. Ich für meinen Teil schlepp die drei Sackerl zum Altstoffsammelzentrum. Soll sich die Müllverbrennungsindustrie das doch mit der MA48 ausmachen.

Hier kann man nachsehen, wo sich die nächste Sammelstelle befindet.
Hier gibt’s ein Trenn-ABC, für alle, die sich nicht sicher sind, wo was hingehört.

 

HIER geht’s zu den anderen Blog-Einträgen von Sophie Huber.

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